Nalle will Bestimmer sein

Empathie zwischen Groß und Klein

Nalle ist ein liebevoll hingekritzelt wirkendes Wesen, das mit seinem großen Nalle, der genauso aussieht wie kleiner Nalle, zusammenlebt.

Es ist sicher kein Zufall, dass kleiner und großer Nalle sich nur größenmäßig, nicht aber optisch unterscheiden. Denn ein Charakteristikum der Bücher und Illustrationen von Stina Wirsén ist die „Ebenbürtigkeit“ Kleiner und Großer – ihre Bücher sind nicht belehrend, sondern verständnisfördernd und nehmen die Gefühle der Kinder immer ernst.

In einfacher Sprache und mit reduzierten Illustrationen, aber ausdrucksstarker Mimik konzentriert sich Stina Wirsén in diesem Buch auf das Machtverhältnis zwischen Groß und Klein.

In Nalle will Bestimmer sein tragen kleiner und großer Nalle Konflikte aus, die wohl alle Eltern kleiner Kinder kennen – nur viel realer, als es die meisten Kinderbücher tun.

Da schmeißt kleiner Nalle aus Wut den Joghurtbecher auf großen Nalle, weil der ihm kein Eis zum Frühstück erlaubt hat.

Später, als großer Nalle den kleinen ins Bett bringen will, passt dem das auch nicht, denn wenn überhaupt, bestimmt kleiner Nalle, muss großer Nalle auch schlafen. Und so geschieht es dann auch.

Bei all den kleinen und großen Konflikten wird am Ende die (Auf-)Lösung, nämlich die Versöhnung und die Liebe zwischen den beiden, sichtbar: denn streiten und sich vertragen gehört unbedingt zusammen.

Nach der Joghurtattacke nehmen die beiden erstmal ein Bad zusammen und kuscheln. Und als danach die Zeit knapp wird, trägt großer Nalle seinen kleinen Nalle einfach huckepack.

Und auch wenn Nalle auch mal Bestimmer sein darf, steht eins fest: „ […] alle, die groß sind, sollen sich um die kümmern, die klein sind.“*

*Zitat aus Stina Wirséns 2017 auf Deutsch erschienenen Kinderbuch Klein

 

Nalle will Bestimmer sein

Stina Wirsén

Übersetzt von Maike Dörries

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