Die Geschichte von zwei Brüdern, die sich beim Snowboardfahren im Wald verlaufen und von einem freundlichen Yeti gekidnapped werden.
Uno und Max wollen nach draußen um Snowboard zu fahren. Der Vater gibt ihnen Mandarinen mit und als sie das Haus verlassen ruft er ihnen noch zu, dass es später Pfannkuchen geben wird. Ohne Aufsehen darum zu machen, erleben wir in Yeti Pleki Plek einen Vater, der sich um die Kinder kümmert, er versorgt sie mit allem, was sie brauchen – auch mit etwas zu essen für ihren Ausflug in den Schnee.
Die Farbgebung der Illustrationen ist ebenfalls angenehm klischeebrechend. Der (relativ langhaarige) Vater steht in der Küche, bekleidet mit einem roten Pullover, darüber eine gelbe Schürze. Sein gesamtes Erscheinungsbild entspricht nicht dem maskulinen Stereotyp, verkehrt ihn aber auch nicht ins Gegenteil. In seiner Rolle als Versorger und durch sein Aussehen ist er ein Beispiel für eine gute Mischung von Realität und Utopie.
Die Kinder tragen ebenfalls Kleidung in Rot und Gelb, der ältere Bruder trägt ergänzend noch etwas Schwarz. Beide haben wie der Vater kinnlanges Haar.
Kurz bevor die beiden Kinder dem Yeti begegnen, hat der jüngere der beiden gerade etwas besorgt festgestellt, dass sie sich verlaufen haben – was der ältere noch gar nicht wahrhaben will.
Der Yeti kommt also zur richtigen Zeit – er klemmt beide unter den Arm und trägt sie in seine Höhle.
Uno freut sich, dass jetzt ein Abenteuer beginnt, Max ist skeptischer und möchte eigentlich eher nach Hause. Hier können sich also mutigere und nicht ganz so mutige Kinder gleichermaßen mit den beiden Protagonisten identifizieren, da beide Gefühle von ihnen repräsentiert werden – und zwar ohne Wertung.
In der Yetihöhle werden die Kinder von einem weiteren, alten Yeti mit zwei Holzeulen beschenkt und anschließend essen alle zusammen: eine Tannenzapfensuppe, denn, wie Uno weiß, Yetis sind Vegetarier.
Das Vegetariersein trägt mit zu der friedlichen, fürsorglichen Grundstimmung des Buchs bei.
Nach einem kurzen Verdauungsschlaf bringt der Yeti die Kinder wieder zurück nach Hause, wo sich herausstellt, dass der Vater auch eine Holzeule hat, die ihm „vor langer Zeit“ mal ein Yeti geschenkt hat.
Dieser schöne Schluss macht deutlich, dass Kinder und Erwachsene gar nicht so verschieden sind – alle sind mal klein gewesen und einige bewahren sich das Kindliche (die Holzeule) vielleicht sogar bis heute auf.
Autor*innen / Zeichner*innen: Eva Susso, Benjamin Chaud
Verlag: Bohem Verlag
Für Altersgruppen geeignet: Ab 2 Jahren
Unsere Wertung
Geschichte: | (5,0 / 5) |
Zeichnungen: | (5,0 / 5) |
Rollen: | (3,5 / 5) |
Aktive weibliche Figuren: | (0,0 / 5) |
Buch kaufen (Affiliate Links)