Der Tag, an dem Louis geschluckt und beinahe gefressen wurde

Was tun, wenn das Schlimmste passiert?

Der eigene kleine Bruder wird beim Spielen im Wald von einem Schluckster gefressen.

Nur die Ruhe bewahren, weiß Sarah, die große Schwester, denn sie kennt sich aus: im Wald und mit Monstern. Sie weiß, dass Schluckster ihre Beute nur an einem Stück verschlingen – sie muss also Louis nur irgendwie wieder befreien.

Cool heftet sie sich dem Schluckster mit dem Fahrrad an die Fersen, als sich plötzlich von oben ein riesiger Schnabel dem Monster nähert. Schnapp! Schon wird auch der Schluckster gefressen: vom Grabscherix. Und Louis sitzt immer noch im Magen des Schlucksters. Man kann nur hoffen, dass auch Grabscherixe ihre Beute an einem Stück bevorzugen…

Aber Sarah bleibt weiter dran: schnell baut sie ihr Fahrrad zu einer Art Tretboot um, um das Wasser zu überwinden, und zum Nest des Grabscherix zu gelangen. Aber wieder knapp zu spät: Der gigantische Wasserschnapper ist schneller und mampft den Grabscherix vor Sarahs Augen auf – inklusive Louis und dem Schluckster.

Mit einer Art Sauerstoffschlauch im Mund geht die Jagd geht unter Wasser weiter. Fast hätte es diesmal geklappt, da nähert sich vom anderen Ufer der nächste Hungrige: der dicke grüne Dornrücken-Schlürfer schnappt sich den Wasserschnapper und auch er verdrückt das Viech mit einem Happs. Mit einem sehr happy Gesichtsausdruck macht sich der Schlürfer davon, verfolgt von Sarah, die jetzt, MacGyver-mäßig (gibt es auch eine weibliche MacGyver-ähnliche Heldin?), mit ihrem erneut umgebauten windangetriebenen Fahrrad Kite surft.

Die wilde Jagd endet, als das größte Monster von allen – der Säbelzahn-Schlinger – den Dornrücken-Schlürfer hinterrücks verspeist. Für das Verdauungsschläfchen sucht er seine Höhle auf dem Gipfel eines Berges auf – und Sarah ist ihm – und Louis – immer noch dicht auf den Fersen. Sie rettet ihren Bruder schließlich mithilfe eines Schluckauf-Froschs, den sie vorsorglich dabeihat. Durch das Maul des schlafenden Säbelzahn-Schlingers klettert sie durch alle in ihm gefangenen Ungeheuer hindurch bis ins Innere – zu Louis. Der nun freigelassene Frosch sorgt für einen gigantischen Rülpser, der alle Wesen wieder aus dem Säbelzahn-Schlinger herauskatapultiert.

Die Hungrigen stehen verdutzt und plötzlich wieder mit leerem Magen da – und Sarah und Louis bleibt nur, schnell zu verschwinden, um nicht erneut in jemandes Magen zu landen.

Aber darin sind sie sowieso die besten.

 

 

John Fardell: Der Tag, an dem Louis gefressen wurde

Beltz Verlag

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